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Es war ein Sonntag im November, der 9. Nov. 2014.
Für Siggi war es der schönste Tag seines Lebens. Vielleicht nicht seines ganzen Lebens, aber auf jedem Fall ein schöner Tag seit langem.
Bei seinen Kumpels hieß Dennis einfach Siggi, wegen der blauen Augen und blonden Haare. Bei seinen Pädagogen galt eher der Spruch: ‚Dennis ist kein Name, Dennis ist eine Diagnose.’

Neben ihm lag Agnes. So ein tolles Mädchen hatte er noch nie gefickt … und sie hatten die ganze Nacht gefickt. Es war der pure Wahnsinn. So etwas hatte er nie zuvor erlebt. Beschwipst waren sie schon, als sie nach dem Luxusabendessen in sein Einzimmerappartement einrückten. Aber dass es so abging hätte er nie für möglich gehalten. Sie waren derart ineinander vernarrt, dass sie sich gleich die Kleider vom Leib gerissen hatten, nachdem der Fernseher eingeschaltet war. Aber dann gab es weder Fernseher noch Smartphone.

Agnes hatte eine Zunge, tausendmal süßer wie die süßeste Zuckerstange, und ihre Muschi schmeckte noch tausendfach süßer. Sie war so zärtlich und so sanft, dennoch eine Meisterin des Faches, wenn nicht die Königin des Kamasutras. Das komplette Programm hatten sie durchexerziert, gleich mehrfach, nur halbe Stunden dazwischen geschlafen. Nun war der harte blonde Bursche etwas müde, obwohl er bereits seit einiger Zeit wach lag.

Sie lag in seinen Armen, seine Brust war ihr Kopfkissen. Er dachte nach. Wie sehr hatte er sich solche Momente gewünscht. Nun schien sich sein Leben zum Guten zu wenden. Arbeit, Freundin, und die anderen Probleme würden sich auch erledigen. Er war zuversichtlich. Es würde etwas Neues kommen, für ihn absolut neu, aber auch ohne zu wissen wie, war er sich nach dieser Nacht sicher es zu schaffen.

Eigentlich mochte er sie gar nicht, als er sie am Montag zuvor das erste Mal gesehen hatte. Es war sein erster Arbeitstag gewesen, im Lager, und ausgerechnet so ein Mädchen saß am Tresen davor in der Möbelausgabe für die Kunden. Aber irgendwie verstanden sie sich doch. Er, der Neue, ein Hüne wie aus dem Bilderbuch, und sie die Schnuckelmaus. Als er am Dienstag den ersten Mist gebaut hatte, log sie beim Abteilungsleiter, dass es ihr Fehler gewesen sei. Am Mittwoch waren sie das erste Mal zusammen aus, bei Burgerking gegenüber der Filiale.

Und gestern waren sie im Vapiano gewesen. Das Geld dafür hatte er sich bei seiner Mutter geliehen. Nun hatte er ja endlich Arbeit und würde es sogar zurückzahlen können.

Es war fast 14 Uhr als die SMS kam. Der nackte Dennis schaute auf die schlafende Agnes: ,Wie hübsch sie ist’, dachte er.
Seine Kumpels hatten ihn die Woche in Ruhe gelassen, sie wussten wie wichtig für ihn der Job war, er brauchte das Geld. Aber heute war ihr großer Tag, sie brauchten ihn, er musste dabei sein, mit seiner Ausstrahlung, mit all seiner Power.
‚Wo bleibst du, Wichser? Wir warten auf dich, um Punkt drei Uhr ist Abmarsch. Heil Hitler!’ las er den Text auf seinem Display.
Er schaute erneut auf Agnes Gesicht. Wie wunderschön er sie fand, mit ihren krausen Haaren, den dunklen Augen und ihrer dunklen fast schwarzen Haut.
Er tippte in sein Handy: ‚Leckt mich am Arsch.’

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